Der Nationalpark
In Österreich wurden ökologische Areale, die als besonders wertvoll erachtet werden, zu Nationalparks erklärt. Insgesamt sechs dieser Nationalparks mit einer Gesamtfläche von 2.350 Quadratkilometern gibt es in der Alpenrepublik. Der Nationalpark Donau-Auen ist einer davon und die Lobau ist ein Teil dieses Nationalparks.
Erholungsraum Nationalpark
Der Nationalpark in der Lobau verfügt über eine Fläche von über 9.300 Hektar und macht somit ein Viertel des gesamten Nationalparks Donau-Auen aus. Der Großteil davon besteht aus Auwald, der Rest aus Wiesen und Wasserflächen. Das naturbelassene Areal befindet sich zwischen den zwei großen Ballungszentren Wien und Bratislava. Die Lobau ist ein Teil dieses Gebietes und dient vielen Wienern als Naherholungsraum. Der Park ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln sehr gut erreichbar. Nur wenige Gehminuten trennen die Busstationen von den Eingängen zum Nationalpark.
Refugium für Tiere und Pflanzen
Dort, wo die Donau noch den Charakter eines Naturflusses hat, befindet sich ein Gebiet, in dem sowohl Tiere als auch Pflanzen einen natürlichen Lebensraum vorfinden. Deshalb besticht der Nationalpark besonders durch seine Artenvielfalt. Viele Tierarten fühlen sich in den Seitenarmen des Flusses, auf den Sandbänken sowie in Tümpeln und vereinzelten, isolierten Gewässern besonders wohl. Vor allem der Auwald und die Wiesenflächen sind Feuchtbiotope, die zahlreichen Pflanzenfamilien und Tiergattungen Schutz und Lebensraum bieten. Im Nationalpark findet man rund 800 verschiedene Pflanzenarten sowie 30 Säugetiergattungen, hundert verschiedene Brutvögel, acht Reptilien- und 13 Amphibienarten sowie rund 60 verschiedene Fischgattungen.
Rolle als Naturschutzgebiet
Der Name Lobau bedeutet wörtlich Wasserwald. Das Gebiet ist eines der letzten natürlichen Auengebiete Europas. Der Nationalpark ist zudem ein Natura-2000-Gebiet der Europäischen Union. Die Stadt Wien hat die Lobau bereits vor längerer Zeit zum Naturschutzgebiet erklärt. Somit ist ein langfristiger Schutz dieses Areals gewährleistet. Das Gebiet des Nationalparks darf nicht wirtschaftlich genutzt werden und die Bewirtschaftung erfolgt ausschließlich zum Erhalt des Areals als Biosphärenreservat und Erholungsraums. Ein Ziel des Parks ist auch, umweltbildende Maßnahmen für die Bevölkerung zu schaffen und dementsprechend umzusetzen. So bildet der Naturlehrpfad Obere Lobau ein zentrales Element. Auch die Waldschule Lobau spielt eine wichtige Rolle. Ihr Ziel ist es, das Ökosystem des Auwalds spielerisch zu erlernen.
Zudem ist der Nationalpark auch Ausgangspunkt für kulturelle und historische Erkundungstouren. So bietet der Napoleon-Rundwanderweg eine einzigartige Möglichkeit, die historischen Stätten des berühmten Feldherren sowie die damaligen Schlachtfelder zu besuchen.
Das Nationalparkhaus wien-lobAU bildet das Besucherzentrum für den Wiener Teil des Nationalparks Donau-Auen. Es handelt sich dabei um ein multifunktionales Umwelt- und Informationszentrum, in dem man sich bei einem Besuch des Parks vorab über alle Details informieren kann. Ein eigener Seminarraum im Obergeschoss des Hauses dient als Veranstaltungsraum für Lesungen, Sonderausstellungen oder spezielle Seminare. Das Nationalparkhaus wurde unter Zufhilfenahme von Mitteln der EU-Förderprogramme errichtet. Auch die Architektur des Gebäudes ist einzigartig und fügt sich gut in die umliegende Landschaft ein.