Pflanzenwelt der Lobau
Auch die Pflanzenwelt im Nationalpark ist einzigartig und vielfältig. Dort gedeihen aufgrund idealer Lebensbedingungen zahlreiche seltene und auch geschützte Arten.
Wasserpflanzen
In den vielen Gewässern der Au gedeiht eine große Zahl an geschützten Pflanzen. Dazu zählen Wasserfeder, Laichkraut, die Wassernuss, der Wasserhahnenfuß sowie der fleischfressende Wasserschlauch. Letzterer ist ein Vertreter einer Art, die über 220 Mitglieder zählt. Der Wasserschlauch ist die artenreichste Gattung der fleischfressenden Pflanzen.
Die Wasserfeder gehört zu den Primelgewächsen. Ihre Wurzeln befinden sich zumeist unter Wasser. Die Wassernuss kommt normalerweise im Mittelmeerraum vor. In Österreich ist sie jedoch im Süden häufig anzutreffen und gilt in Gartenbiotopen als Problempflanze. In Osteuropa wurde die Wassernuss im Neolithikum vorwiegend als Speisepflanze verwendet. Der Wasserhahnenfuß ist ebenfalls eine charakteristische Wasserpflanze. Seine verwandten Arten wachsen hingegen vornehmlich auf Feuchtflächen und in Sumpfgebieten. Das Laichkraut wurzelt unter der Wasseroberfläche, während seine restlichen Teile an der Wasseroberfläche schwimmen.
Bäume
Während die weiche Au ständigen Schwankungen des Wasserstands unterworfen ist, kennzeichnet sich die harte Au durch ihre Trockenbereiche. In der weichen Au findet man vorwiegend Weiden und Pappeln. Dazu gehören die Silber- und die Bruchweide, die Esche sowie die Schwarz- und die Silberpappel.
In der trockenen Umgebung der harten Au dominieren hingegen Ulmen, die Winterlinde, Stieleichen und die Weißpappel.
Sträucher und Orchideen
Vor allem die steppenartigen Areale der Heißländen werden von den unterschiedlichsten Pflanzenarten besiedelt. Weißdorn, Sanddorn und Berberitze wechseln sich dabei mit verschiedenen Orchideenarten ab. Vor allem Orchideen sind in Europa sost nur sehr selten zu finden. Zu den bekanntesten Arten gehört beispielsweise der Frauenschuh, die weiße Sumpfwurz oder das Rote Waldvöglein.
Der Weißdorn gehört zu den Kernobstgewächsen. Er kennzeichnet sich durch seine weißen Blüten und seine weiße Rinde. Die Pflanze wird im städtischen Bereich auch gerne als Heckenpflanze verwendet. Der Sanddorn zählt botanisch zu den Ölweidengewächsen. Er ist ein sommergrüner Strauch und kann bis zu sechs Meter hoch werden. Die Berberitze ist ein Strauch, der durch seine roten spitzen Beeren auffällt. Die Pflanze, die auch Essigbeere genannt wird, ist, mit Ausnahme der Beeren, giftig.
Somit sind die Donau-Auen und die Lobau auch ein Ort, an dem sich selten gewordene Pflanzenarten wohlfühlen. Die Flora in den Auen ist vor allem von der Dynamik des Wassers geprägt. Durch Überschwemmungen und Trockenperioden sind verschiedene Auwaldgesellschaften entstanden, wie man im Nationalpark Lobau deutlich sehen kann.