Säugetiere im Nationalpark
Auch einige seltene Säugetiere sind im Nationalpark zu bewundern. Viele dieser Tierarten wurden aus ihren ursprünglichen Lebensräumen verdrängt. Vor rund 30 Jahren siedelte man in den Donau-Auen den Biber wieder an.
Die Rückkehr des Bibers
In den letzten Jahrhunderten wurde der Biber in Österreich ständig gejagt. 1863 wurde der letzte heimische Biber getötet. Nun wurden im Zeitraum von 1976 bis 1982 in den Donau-Auen wieder 40 Biber ausgesetzt. Von dort aus gelangte das Nagetier auch in die Alte Donau, die Pratergewässer, die Liesing und in den Wienfluss. Seit damals verbreitet sich diese Tierart auch im städtischen Raum. Heute gibt es um den Nationalpark bereits rund 60 Biberreviere und der Bestand hat sich weitgehend stabilisiert. Der Biber steht auch international auf der Liste der geschützten Tierarten.
Von Spitzmäusen und Hasen
In der Lobau sowie im gesamten Bereich der Donau-Auen gibt es eine breite Artenvielfalt. Dazu gehören auch Insektenfresser, wie die Wasserspitzmaus oder die Sumpfspitzmaus. Die Wasserspitzmaus lebt in ufernahen Bereichen und an den Rändern von Gewässern. Auch die Sumpfspitzmaus bevorzugt diese Lebensräume.
Auch auf die Wanderratte kann man in der Lobau stoßen. Sie gehört zur Familie der Langschwanzmäuse. Als Lebensraum bevorzugt sie Gelände, das von Büschen und Sträuchern bewachsen ist.
Der Feldhase hingegen besiedelt vorwiegend die Wiesenflächen in der Lobau. Er gehört zu den größten Hasenarten in Europa. Auf der Flucht kann der Feldhase Geschwindigkeiten von bis zu 70 Kilometer in der Stunde erreichen und bis zu zwei Meter hohe Sprünge vollführen.
Rehe, Hirsche und Wildschweine
Da die Lobau auch über weitreichende und ausgedehnte Auwälder verfügt, bietet sie auch größeren Säugetieren einen geeigneten Lebensraum. Dazu zählt beispielsweise das Reh. Das Reh ist die kleinste Hirschart. Der Rehbock trägt ein kleines Geweih, das in der Jägersprache auch als Krickl oder Gehörn bezeichnet wird.
Ebenso kommen im Naturpark Hirsche vor, die wohl keiner näheren Beschreibung bedürfen. Zudem kann man Wildschweine beobachten. Das Wildschwein ist ein in ganz Europa und Eurasien verbreitetes Wildtier. Durch den verstärkten Anbau von Mais gelangt das Wildschwein mittlerweile auch häufiger in die Nähe von Siedlungen und Dörfern. In den letzten Jahrhunderten hat sich das Verbreitungsgebiet dieser Tierart jedoch verändert. Der Grund dafür liegt in erster Linie in den Eingriffen des Menschen in bestehende Naturlandschaften. Durch die zunehmende Einrichtung landwirtschaftlicher Nutzflächen wurde zur Jagd auf diese Tiere geblasen. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts war das Wildschwein in England sogar ausgerottet. Bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts war es dann auch in Dänemark so weit. In vielen Bundesländern Deutschlands gibt es seit der Mitte des 20. Jahrhunderts keine Wildschweine mehr.
Durch den Lebensraum im Nationalpark Donau-Auen wurde dieser Tierart nun wieder ein Verbreitungsgebiet zurückgegeben. Besucher können die Tiere bestaunen und bei geführten Wanderungen erhält man interessante Informationen über diese Tiere.